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298 Route 47. EL-OUED. der Kasba, überraschend wirken die z. T. mehrstöckigen Neubauten aus
Gipsblöcken. Die Bevölkerung, neben Rouaras viele Mozabiten (S. 225),
zahlreiche zum Islam bekehrte Juden und Neger, wohnt nach Stadtvierteln
(zgag) getrennt, sowie in großen Vororten. Ansehnliche Hausindustrie,
besonders Wollweberei und Knüpfteppichfabrikation. Sehr lohnend ist ein
Ritt durch die *Oase, sowie der Ausflug südl. über das (13km) Oasen-
städtchen
Temacin nach der (15km) Zaouïa von Tamelhat, einem der
einflußreichsten Klöster der Sahara, mit prächtiger *Moschee.

Wer die lange Rückfahrt nach Biskra scheut und zu einer eingehen-
deren
Kenntnis der Sahara kommen will, reitet von Touggourt über El-
Oued
direkt in 4-5 Tagen n.ö. nach Nefta (S. 405; Trabkamel bis El-Oued
10 fr., dem Saharien tägl. ca. 3 fr.; vgl. auch S. 181). Der nur an den
pyramidenförmigen topographischen Signalen kenntliche Karawanenweg
führt mitten durch die an Sandrosen (S. 282) reichen gewaltigen Dünen
des Souf, einen nördl. Ausläufer des Erg Oriental, der großen östl. Sand-
wüste
der Sahara. Die einzigen Rasthäuser sind (20km) Bordj Mguitla,
(38km) Bordj Mouiat Ferdjana und (71km) Bordj Mouiat el-Kaïd.
85km Ourmes, das erste Dorf des Souf.

99km El-Oued (80m; gute Unterkunft bei dem Kaufmann Sagnier,
Z. 3, G. oder M. fr.), mit 7400 Einwohnern, der sehenswerte Haupt-
ort
des Souf, dessen fensterlose Häuschen mit ihren niedrigen Kuppeln
und Tonnengewölben man am besten vom Minarett oder von der nahen
Düne im N. überblickt. El-Oued und besonders die Nachbaroase Guémar
sind berühmt durch Wollweberei, ihre Haouli gehen auf dem Karawanen-
wege
s.ö. über Bir er-Ressof (Beresof) nach Ghadâmes in Tripolitanien.

Die *Oasen des Souf, mit ca. 180000 Palmen, weichen von allen übrigen
Oasen der Berberei in der Anlage völlig ab. Die überaus dickstämmigen
und langblätterigen Palmen stehen in künstlichen trichterförmigen Ver-
tiefungen
(entonnoir, arab. ritan), gegen den Flugsand durch Pallisaden
aus Palmenzweigen geschützt. Die Bewässerung erfolgt mangels unter-
irdischer
Flußläufe durch das Grundwasser, welches aus Brunnen mittels
langer Schwengel geschöpft wird. Die Datteln, zufolge der Sonnenglut
in den windgeschützten Vertiefungen von erstaunlicher Süße und Wohl-
geschmack
, gehen meist durch Südtunesien nach Europa.

Jenseit (120km) Debila, wo die hohen Dünen ein Ende nehmen, durch-
reitet
man bis zur tunesischen Grenze die weiten, mittels artesischer
Brunnen bewässerten Viehweiden der Nomadenstämme; überaus fesselnd
ist das Bild, wenn das Vieh hier von allen Richtungen zur Tränke eilt,
die von den braunen Hirten unermüdlich frisch gefüllt wird.

Hinter Choucht el-Ihoudi und Bir el-Asli, den ersten Rastplätzen in
Tunesien, erreicht man durch öde Steppe das NW.-Ende des Chott Djerid
(S. 404), den man auf dem Trik Douaria eine kurze Strecke durchreitet.
220km Nefta (S. 405), wo man sich zunächst auf dem Zollamt melde.
Über Tozeur nach Metlaoui (Gafsa) s. S. 405/404.

48. Von Batna über Lambèse nach Timgad.

Landstraße, bis Lambese 11km (Diligence Uhr nachm., zurück
10½ Uhr vorm. in 1 St.), bis Timgad 37,5km. Die Diligence nach (108km)
Khenchela (S. 285), welche Batna um 4 Uhr früh verläßt, passiert um
8 Uhr früh hinter dem 35. Kilometerstein den Straßenarm nach Timgad,
das man also von hier zu Fuß in ½ St. erreicht; die Gegen-Diligence
von Khenchela kommt um 12 Uhr mittags hier vorbei. Während der
Hauptreisezeit verkehrt nach Timgad ein Motoromnibus vom Hôtel des
Etrangers aus (75, Einzelplatz 25 fr.). Wagen, für eine Tagestour zu
20-30, für zwei Tage zu 30-40 fr. (Fahrzeit 3- St.), erhält man u. a. in den
Gasthöfen, sowie durch das Bahnrestaurant; wer am Bahnhof mit den
Kutschern selbst verhandelt, kommt bei geringem Fremdenandrang wohl
etwas billiger davon. Fahrrad, am Square in Batna, tägl. 5 fr.